REF: Religion Ethik Fundamentalismus

Unterdrückung beenden! 26. April 2009 ist Tag der Freiheit

18. März 2009, 08:30Lukas / REF

»Pro Reli«-Plakat für den Volksentscheid

Herzlichen Glückwunsch, »Pro Reli«! Ihr habt euch von eurer Werbeagentur Publicis ein ausgefeiltes Kampagnenkonzept schustern lassen. Nicht schlecht:

»26. April ist Tag der Freiheit«

Heißt es auf der leuchtendneuen Homepage www.freie-wahl-berlin.de. Die »Freiheit« rückt in den Vordergrund und »Religion« und »Ethik« schrumpfen ein bisschen. Vielleicht sollte man es noch einmal erwähnen: »Freiheit«.

Ein Wort, das auch der große Vorsitzende Dr. Christoph Lehmann gerne während der Pressekonferenz verwendete (hier gehts zu einem Drei-Minuten-Videomitschnitt). Es lohnt sich, ihn anzusehen. Denn »Pro Reli« sieht sich tatsächlich in einer Reihe mit der Märzrevolution 1848, dem Ende der Apartheid, der friedlichen Revolution von 1989, den ersten freien Volkskammerwahlen der DDR 1990 und einigen anderen Ereignissen.

Die Einführung von verpflichtendem Religionsunterricht an staatlichen Schulen gehört – ganz fraglos – in diese Reihe. Gemeinsam mit den Opfern der südafrikanischen Apartheid, den Opfern staatlicher Repression in der DDR wird »Pro Reli/Freie Wahl« am 26. April 2009 einen Tag der Freiheit feiern.

Die Titeleinstellung des Films »Tag der Freiheit – Unsere Wehrmacht« von Leni Riefenstahl.

So nannte Leni Riefenstahl auch mal einen Film: »Tag der Freiheit«

Es ist ein Film über den siebten Reichsparteitag der NSDAP (»Parteitag der Freiheit«), der vom 10. bis zum 16. September 1935 in Nürnberg stattfand. Man kann ihn sich hier ansehen.

Zusammenfassung

  • In Berlin werden Menschen in ihrer Religionsausübung unterdrückt.
  • Der Volksentscheid »Pro Reli/Freie Wahl« steht in einer Reihe mit 1848, dem Ende der Apartheid, dem Mauerfall und den ersten freien Volkskammerwahlen.
  • »Tag der Freiheit« ist das Kampagnen-Motto, wie auch ein Filmtitel von vor 60 Jahren (da immer vorsichtig sein, unerfreuliche Deutschlandzeit). Eine einfache Google-Suche nach diesem Titel fördert diese Information zutage.
  • »Pro Reli/Freie Wahl« befindet sich mit diesem Spruch in guter Gesellschaft. Die Schüler Union NRW verwendete kürzlich das Motto des KZ Buchenwald, »Jedem das Seine«, um gegen die Gemeinschaftsschule zu protestieren (Spiegel Online berichtet).
  • Der rot-rote SED-Senat stinkt.

Wir freuen uns auf die kommenden 36 Jahre Tage. Was da wohl noch alles passiert? Es kann nur unglaublich lustig werden, jetzt wo »Pro Reli/Freie Wahl« von der Titanic unterwandert wurde.